Computer – Fluch oder Segen?
Keine Frage, immer mehr Menschen wissen ihren heimischen PC zu schätzen. Dieses moderne Stück Technik bringt viele Erleichterungen und ganz nebenbei einiges an Amüsement. Die neuesten Hits hören, Filme anschauen, sich die Zeit im Social Network vertreiben, nach Lust und Laune durch die Welt der Mode shoppen oder schnell via Homebanking noch eine Überweisung ausführen; am PC ist all das und noch viel mehr möglich. Was aber privat für die meisten PC-Anwender ein Segen ist, wird am Arbeitsplatz mittlerweile immer häufiger zum Fluch.
Psychische Belastungen am Arbeitsplatz und die gesundheitlichen Folgen
Nie waren die psychischen Belastungen größer, als es mittlerweile an den unzähligen Computerarbeitsplätzen der Fall ist. Die gesundheitlichen Auswirkungen der zunehmenden Computerisierung sind gravierend. Ein Ende ist lange noch nicht in Sicht. Immer mehr Firmen beklagen steigende Krankenquoten. Insbesondere dann, wenn es sich um psychische Erkrankungen handelt, wie beispielsweise ein Burn-out-Syndrom, müssen die Arbeitgeber mit monatelangen Ausfallzeiten der Mitarbeiter rechnen. Dadurch, dass längst noch nicht alle Computerarbeitsplätze den ergonomischen Anforderungen entsprechen, gesellen sich zu den psychischen auch noch die körperlichen Belastungen hinzu. Hier sind es insbesondere Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen, die zu längeren Ausfallzeiten und letztendlich oft sogar zur Erwerbsminderung führen. Des Weiteren führen die steigenden psychischen Belastungen an den Computerarbeitsplätzen oft zu Herz- und Kreislauferkrankungen.
Computer – Arbeitserleichterung, oder etwa nicht?
Jeder Mensch reagiert physisch und psychisch anders. Was dem einen auf den Magen schlägt, führt beim anderen zum Bluthochdruck. Fakt ist, die Masse der Berufstätigen zollt in irgendeiner Weise den wachsenden psychischen Anforderungen des Arbeitsplatzes früher oder später mit einer Erkrankung den Tribut. Doch was macht eigentlich den Stress aus? Warum wachsen die Belastungen, wo doch der Computer eine Arbeitserleichterung darstellt? Viele Tätigkeiten, die in früheren Jahren einen ganzen Arbeitstag in Anspruch nahmen, sind doch heute mit einem Tastendruck erledigt?
Multitasking – dank Computer kein Problem, oder etwa doch?
Ein Hauptproblem ist sicherlich die Informationsflut, die ein moderner Arbeitsplatz mit sich bringt. Alleine die tägliche Anzahl der E-Mails und deren Bearbeitung stellen für viele Arbeitnehmer einen enormen Stressfaktor dar. Immer schneller sollen Tätigkeiten erledigt werden. „Multitasking“ heißt das Zauberwort. Wer nicht wenigstens in der Lage ist, ein Telefonat zu führen, währenddessen eine E-Mail zu schreiben und gleichzeitig an der Präsentation für das außerordentlich wichtige Meeting am Nachmittag zu arbeiten, hat schon verloren. Alles auf einmal, und zwar fehlerfrei, zeitnah und stets motiviert; viele Unternehmen sehen in diesen Anforderungen kein Problem. Schließlich gibt es den PC, und ist der auf dem neuesten technischen Stand, erledigt sich Vieles fast von selbst. So zumindest sind anscheinend die Vorstellungen vieler Arbeitgeber. Dass jedoch Multitasking lediglich bei sehr einfachen Arbeiten funktioniert, bei komplizierten Vorgängen jedoch schnell zu Ungenauigkeiten und Fehlern führt, wird oftmals nicht bedacht. Eben diese Fehler führen zu weiteren psychischen Belastungen, denn sie erhöhen – oft sogar berechtigt – die Sorge der Arbeitnehmer, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Grundsätzlich muss ein Computerarbeitsplatz nicht zwingend erhöhten psychischen und physischen Belastungen unterliegen. Kommen die Unternehmen ihrer Fürsorgepflicht in vollem Umfang nach, geht es an einem Computerarbeitsplatz nicht stressiger zu, als an jedem anderen Arbeitsplatz. Ergonomische Büromöbel, aber auch realistische, heißt, zu bewältigende Aufgabenstellungen sind hier oberste Voraussetzungen.